Donnerstag, 29. Mai 2014

I like Marissa


Besucht mich auf facebook!
Nicht nur hier oder bei blogspot freue ich mich über Besuch, Kommentare, usw. Auch auf facebook mische ich mit. Meine Autoren-Seite freut sich, ebenso wie ich, sehr über Likes.

Der Vorteil?

Dort seid ihr immer schneller über alle aktuellen Veröffentlichungen, Gewinnspiele und Vieles mehr informiert. Vorbeischauen, weitersagen und liken lohnt sich also!
Aber auch auf Instagram könnt ihr mir folgen: http://instagram.com/marsielvis, auf Twitter: https://twitter.com/MarissaConrady, sowie bei Youtube: www.youtube.com/channel/UCLkQVfMlWExjOLjKgC5LQPg.

Mittwoch, 28. Mai 2014

Die Gretchentragödie 20.14

Ifn der Schule sind viele damit "gequält" worden, ich habe "Faust" geliebt. Daher konnte ich auch jüngst nicht widerstehen, als ich ein Buch entdeckte, das "Faust und Gretchen - Eine schicksalhafte Liebe" heißt. Susanne Alberti hat darin eine "moderne" Version der Gretchentragödie aufgeschrieben. Weil sie mit der Eindimensionalität der Goethe'schen Darstellung nicht zufrieden war. Sie erzählt von Gretchens Vorgeschichte - und das ist das Spannende daran. Tatsächlich fällt auf, dass man nur Fausts Sicht auf die Dinge kennt, Margarete aber bleibt bisher stumm. Alberti erzählt von der Zeit vor Margaretes Geburt, ihrem Elternhaus, dem Verlust des Vaters, dem großen Bruder Valentin, der bigotten Mutter und letztlich von der Begegnung mit Faust. Der hat hier einen konkreten Namen: Professor Doktor Doktor Heinrich Meissner; einen Teufel braucht es nicht, nur einen gewitzten Franzosen.
Überhaupt, in Albertis Roman sind die altvertrauten Figuren plötzlich neu: Valentin ein besorgter Bruder, die Mutter zu gläubig und Faust eher lüstern und unmotiviert, als auf der Suche was die Welt im Innersten zusammen hält. Marthe, die Taufpatin und Nachbarin, ist keine alte Kupplerin, sondern eine aufgeklärte Frau.
Ein spannender Ansatz also, losgelöst von der Teufels-Thematik, dennoch mit gleichem/identischem Ausgang: Margarete tötet das Kind, das sie von Heinrich empfangen hat und begeht letztlich, vor ihrer Hinrichtung, Selbstmord. 
Leider gibt es, aller Neuerungen zum Trotz, kein besseres Bild, das am Ende von Margarete bleibt. Sie bleibt ein flacher Charakter, ohne Tiefgang, sodass man sie auch in der "modernen" Version ihrer Tragödie nicht richtig bedauern kann.

Susanne Alberti

Faust und Gretchen - Eine schicksalhafte Liebe, Weltbild Verlag

978-3828975354

Dienstag, 27. Mai 2014

Ein chaotischer Kopf

sturmIn Georgs Kopf möchte ich nicht wohnen. Eigentlich noch nicht einmal einen Blick hinein werfen. Aber ich habe es nun einmal getan - aber nur am hellen Tage, denn abends hätte er mich sicherlich in Albträumen verfolgt. Sein "autobiografischer" Roman "Der Sturm in meinem Kopf" beginnt mit Mord und Totschlag.  Zum ersten Mal bin ich froh, die alte Germanisten-Regel vor mich hin murmeln zu können: Der Autor ist nicht das erzählende Ich. Denn dann wäre Horst Sczerba, mit Verlaub, ein mordendes Monster. Wie Georg. Dessen Lebensbeichte erscheint ziemlich kafkaesk. Mal begegnet er einem Engel, dem er die Flügel abschneidet. Dann erzählt er von unschuldiger Liebe und empfängt doch mit dieser Frau ein Kind. Als beide tragisch ums Leben kommen, wird die Erzählung allerdings realistischer. Je tragischer die Handlung wird, desto klarer ist sie erzählt und wird sie von Georg gelebt: Er sühnt alle seine Toten und verliert sich dabei selbst. Der Sturm in seinem Kopf ist von Anfang an da - er selbst hält sich für die Ausgeburt des Teufels - wird aber im Verlauf der Handlung immer strukturierter, sodass die Gänsehaut zwar bleibt, aber auch ein gewisses Verständnis für Georg dazu tritt.
Ein makaberer Roman, nichts für schwache Nerven, aber derzeit mein Geheimtipp!

Horst Sczerba

Der Sturm in meinem Kopf, Eichborn Verlag

ISBN: 978-3-8479-0558-5

Montag, 26. Mai 2014

Die Farben der Liebe

colEinige Tage schien die Sonne so schön, dass ich den Vormittag lesend im Garten auf der Hollywood-Schaukel verbringen konnte. Als erste Lektüre begleitete mich "Colours of Love - Verführt" von Kathryn Taylor. Ein kurzweiliges, nett geschriebenes Buch, bei dessen Lektüre man nicht so viel nachdenken musste. Für mich als Germanistin ist das eine willkommene Abwechslung zu Faust & Co.
Die Geschichte ist schnell erzählt: Sophie, deren elterliches Auktionshaus dringend auf eine Expertise des Kunsthistorikers Matteo aus Rom angewiesen ist, ist auch noch schrecklich verliebt in eben diesen. Er sieht gut aus, ist intelligent, liebenswert und beliebt, (offenbar gut im Bett), Sophie nicht abgeneigt, aber durch etwas in seiner Vergangenheit derart verletzt, dass er sich auf keine feste Bindung einlassen will. Es geht auf und ab und heiß her und am Ende steht, das ist kein Spoiler, sondern anzunehmen: Ein Happy End!
Pikant allerdings, die ausführlichen Liebesszenen. Da wurde einem beim Lesen nicht nur vor schwüler Hitze im Garten heiß. Dabei sind diese Szenen weder pornografisch noch abstoßend, wobei man sich als Leser leider immer noch ein wenig verstohlen umschaut, als wäre man ein Voyeur. Denn teilweise geht es da ganz schön zur Sache... ;-)
Bei diesem Buch handelt es sich um den (vorerst) abschließenden Band der "Colours of love"-Reihe. Zunächst erschienen "Entfesselt", "Entblößt" und "Verloren". Diese Titel klingen schwülstiger und abstoßender, als die Romane tatsächlich sind. Wer nette und kurzweilige Unterhaltung sucht, für schwül-heiße Sommernächte oder "nur" mal wieder ein Buch "einfach so" lesen will, der sei mit diesem Buch sehr gut beraten!

Kathryn Taylor

Colours of Love - Verführt, Bastei-Lübbe

ISBN: 978-3-404-16959-7

Donnerstag, 22. Mai 2014

Ein Buch für die Nacht

100_8149
Wenn ich "Lust auf dich" zuerst gelesen hätte, ich hätte mir wohl kein weiteres Buch von Fabio Volo auf den Wunschzettel gesetzt. Dabei ist damit keineswegs gemeint, dass sein neuer Roman ein schlechter wäre. Im Gegenteil. Und genau das ist nämlich das Problem. Es ist genau das Gegenteil zu "Noch ein Tag und eine Nacht", in das ich mich auf Anhieb bei einem Spontankauf verliebt habe.
"Lust auf dich" ist ein Buch für die Nacht. Denn es gibt darin pikante Szenen, deren Inhalt einem als Leser teilweise Röte ins Gesicht treiben. Da ist man besser nicht mit dem Zug unterwegs sondern privat mit dem Buch, ungestört und intim. Elena, die Hauptfigur, vertraut ihre Erlebnisse ihrem Tagebuch an, und so fühlt man sich als Leser auch ein bisschen "indiskret", die Details ihrer unglücklichen Ehe und ihres Ehebruchs zu lesen. Da es so ganz anders ist, als das, was ich bisher von Volo schätzen gelernt habe, bin ich auch nach der Lektüre noch ein wenig skeptisch. Vor allem, wie ich es empfehlen kann. Erwartet bitte nichts wie bei "Shades of grey", erwartet keine große Entwicklung des Charakters (denn ein wenig unsympathisch ist Elena irgendwie, leider), aber trotzdem: Erwartet unterhaltsame Lektüre für heiße Sommernächte!

Fabio Volo
Lust auf dich, Diogenes 

978-3-257-30025-3


Sonntag, 11. Mai 2014

An meine Mutter

Gummibärchen-Connection
Gummibärchen-Connection
Als meine Mutter mit mir schwanger war, bekam sie von ihrer Mutter eine Kette. Diese Kette war ein Geschenk aus Israel und bemalt von dem wunderbaren Künstler David Tzur. Auf dieser Kette war eine Katze zu sehen, die eine kleinere Katze in ihrem Inneren barg.
Niemand wusste von der Schwangerschaft, außer meiner Mutter. Im Lauf der Jahre ist diese Kette leider verloren gegangen, wie so Manches verloren geht, das man doch eigentlich hütet, wie seinen Augapfel.
Auch wenn das Schmuckstück nicht mehr existiert, so hat es doch noch immer eine tiefere Bedeutung. Ich bin überzeugt davon: David Tzur hat damals das enge Band geschmiedet, dass meine Mutter und mich noch heute verbindet.

Freitag, 9. Mai 2014

28 Tage lang - Ein Lesetagebuch

  1. IMG_20140507_162723Da sitzen wir also: David Safier und ich. Also vielmehr sein neuer Roman "28 Tage lang" und ich. Ich habe dieses Buch im Rahmen von Blogger schenken Lesefreude 2014 bekommen. Jörach's Fundgrube [nochmal DANKE] hat den Roman verlost. Davor schon habe ich das Buch schon lange beliebäugelt.
  2. Dabei haben David Safier und ich ein eher gespaltenes Verhältnis. Ich habe alle seine Romane gelesen. Die Ideen haben mir immer gefallen. Leider war ich am Ende des jeweiligen Romans immer enttäuscht. Das lag am Umgang mit der (lustigen/skurrilen) Idee und ihrere Auflösung. Daher bin auch dieses Mal ziemlich aufgeregt, was diese Lektüre betrifft. Wird er mich wider enttäuschen? Kann er mich (endlich) versöhnen, wo ich doch so viel von ihm halte? Und gibt es überhaupt etwas, das ich noch nicht über den Holocaust gelesen habe?
  3. Gleich, nachdem ich das Buch ausgepackt und rituell daran gerochen habe (Ja, ich rieche immer an neuen Büchern!), begann es zu unwettern. Stürmischer Wind, Regen, schwarze Wolken. Ein klares Zeichen: Nimm ein Buch in die Hand, eine Decke über die Knie, mach Dir einen Kaffee und dann mach es Dir gemütlich. Gesagt, getan.
  4. 00:45 Uhr ich lege dann mal das Buch schweren Herzens und mit ebenso schweren Augen beiseite.
  5. Tag 1, also der Tag, an dem das Buch ankam, habe ich lesend verbracht.
  6. Gleich am Morgen des nächsten Tages weiterlesen zu können- welch ein Luxus.
  7. Ich muss immer wieder an den wunderbaren Vortrag von Bernhard Schlink denken, in dem er sich der Frage widmet, wie schreiben/wie über den Holocaust schreiben. [Eine Besprechung dazu muss separat erfolgen].
  8. Tag 2, den nachfolgenden, ebenfalls.
  9. Unterbrechungen nur durch die Erinnerung an unseren Schulbesuch im KZ Buchenwald.
  10. Kurzes googlen und auffrischen meiner Kenntnisse über das Warschauer Ghetto.
  11. Weiter googlen, um mich über den Aufstand im Warschauer Ghetto zu informieren.
  12. Ich weine mit Mira um die Toten, die sie zu beklagen hat.
  13. Heute möchte ich nicht ins Bett gehen und weiter im Buch lesen. Ich befürchte, dass es mich im Schlaf verfolgen könnte.
  14. Bleibe standhaft am Küchentisch sitzen und lese!
  15. Tag 2 der Lektüre, 23:43 Uhr. Ich schlage betrübt das Buch zu. Ich habe alles gelesen. Fühle mich niedergeschlagen.
  16. Fühle mich niedergeschlagen, weil ich wieder etwas mehr gelernt habe über Nazi-Deutschland und sein Grauen, das es über die Welt gebracht hat.
  17. Bin entsetzt und schäme mich nachträglich. Über den 2. Weltkrieg haben meine Großeltern nie gesprochen.
  18. Fühle mich niedergeschlagen, weil ich hoffe, dass die Geschichte um die 16-jährige Mira ein gutes Ende nimmt.
  19. Fühle mich endlich versöhnt mit David Safier.
  20. Ein großartiges Buch. Ich muss es einreihen in die Bestenliste aller Bücher.
  21. Wenn die Bücherdiebin keine Bücher gestohlen hätte, sie wäre sicherlich eine Widerstandskämpferin gewesen. Beide Bücher sind ein wunderbares und respektvolles Denkmal für die vielen Opfer des Holocaust.
  22. Eine Geschichte, die auch als Schullektüre taugen würde. Hätten wir damals im Geschichtsunterricht solche Bücher zur Hand gehabt, unsere Beschäftigung mit diesem (allgegenwärtigen) Thema hätte nicht interessierter erfolgen können!
  23. Stelle fest, dass definitiv noch nicht alle Geschichten über den Holocaust erzählt worden sind.
  24. Tag X, nach der Lektüre des Romans. Heute bin ich noch gefesselter als gestern. Die Geschichte lässt mich nicht los.
  25. Bitte an den Autor: Schreiben Sie mehr Bücher dieser Art!
  26. Dank an den Autor: Ich wusste, meine hohe Meinung von Ihnen ist begründet. Danke, dass Sie mich versöhnt haben.
  27. Einige Artikel, die ich sehr hilfreich finde: www.bpb.de/geschichte/nationalsozialismus/geheimsache-ghettofilm/141785/das-warschauer-ghetto und www.zeit.de/wissen/geschichte/2013-04/warschauer-ghetto-aufstand-widerstand
  28. Es bleibt eigentlich nur noch eines zu sagen: Schade, dass ich es schon ausgelesen habe! Ach ja, eines noch: Kaufen! Aber das ist so selbstverständlich, dass es keinen Extrapunkt auf meiner Lesetagebuch-Liste benötigt!
  29. 28 Tage lang, Kindler

    ISBN 978-3-463-40640-4




Freitag, 2. Mai 2014

Rezept zum Glück

IMG_20140429_194209Was braucht es, für die Liebe? Deborah McKinlay nimmt in "Die unverhofften Zutaten des Glücks" folgendes:
 2 Protagonisten mit unterschiedlichen Lebenskrisen  (1 Frau, 1 Mann, beide etwas älter, Singles)
Mehrere sehr starke Nebenfiguren, die fast die Protagonisten selbst überlagern
Ein ungewöhnliches Erzählformat: Briefe, E-Mails, Schilderungen aus verschiedenen Sichtweisen, Zeitsrpünge sollten sich abwechseln
1 Gemeinsamkeit aller: Die Suche nach dem Glück
Alles gut vermengen, auf einigen Seiten ausbreiten, mit detaillierten Schilderungen von Essen/Essensszenen garnieren und dem Leser servieren. Eine kurzweilige und irgendwie zufrieden-machende Unterhaltung ist garantiert.


DEBORAH MCKINLAY

Die unverhofften Zutaten des Glücks, Heyne


ISBN: 978-3-453-26905-7

Donnerstag, 1. Mai 2014

Sonntag mit Elsa

10257088_10152327170623847_2169628637084095994_n Ich liebe Bücher, die man in einem Rutsch lesen kann. Aber ich hasse sie auch - denn sie sind nach dem Rutsch ja ausgelesen. Das hinterlässt immer so ein Gefühl der Leere, wenngleich es auch noch viel nachzudenken gibt nach der Lektüre von Astrid Rosenfelds Roman "Elsa ungeheuer". Ihren Erstling, Adams Erbe, hatte ich ja ebenfalls verschlungen. Und nun habe ich einen Sonntag mit Elsa verbracht. Einen Sonntag nur, doch hier kommen sich Erzählzeit und erzählte Zeit in die Quere, denn Rosenfeld erzählt von der Kindheit hinein bis ins Erwachsenenalter ihrer Protagonisten. Ich sage bewusst Erwachsenenalter, denn so richtig erwachsen scheinen sie nicht wirklich geworden zu sein. Ihnen allen hängt die Kindheit in der Oberpfalz nach. Die Eine führt diese (unschöne) Kindheit nach Texas, den anderen in die Kunstszene und hinein in die Drogenabhängigkeit, und Karl, den Erzähler führt Rosenfeld mal nach Texas, mal in die Drogenhölle, aber am Ende wieder in die Oberpfalz zurück. Daher bleibt am Ende so viel zum Nachdenken, denn irgendwie ist zwar alles geklärt, aber doch alles so offen.
Astrid Rosenfeld hat wieder einen Roman geschrieben, der immer zu meinen Lieblingsromanen zählen wird. Ganz anders als der Vorgänger und doch nicht weniger spannend, lesenswert und absolut toll.

Astrid Rosenfeld
Elsa ungeheuer, Diogenes


ISBN 978-3-257-24294-2