Dienstag, 17. April 2018

Wohin gehen wir? Immer nach Hause!

"Wo gehen wir hin?"  "Immer nach Hause" - so wird der Frühromantiker Novalis mit dem Werk Heinrich von Ofterdingen zitiert. Und auch der italienische Autor Fabio Volo hat sich dem Thema Zuhause gewidmet. "Der Weg nach Hause" ist ein italienischer Familienroman, der sich über Jahre erstreckt und zum Teil auch so zäh fließt, wie ein zu heißer Urlaubstag am Strand. 
Das ist wohl charakteristisch für den (langen) Weg nach Hause. 
Volo beginnt seine Erzählung mitten in der Pubertät der Brüder Marco und Andrea. Ihr Aufwachsen ist überschattet von der Krankheit der Mutter, ihrem langen Siechtum und schließlich ihrem Tod. Zum Vater konnte Marco nie eine gute Beziehung aufbauen. 
So sind die Jungs in ihre Leben hineingeraten: Andrea in eine sichere Ehe mit Daniela, Marco in Frauenabenteuer, die nicht mithalten können mit seiner Jugendliebe Isabella.
Dann aber wird der Vater krank und braucht die Hilfe seiner Söhne. Kein guter Zeitpunkt, denn in London hat sich Marco gerade mit einem Restaurant selbstständig gemacht und um Andreas Ehe ist es letztlich doch nicht so gut bestellt, wie er zunächst behauptet. 

Der Vater ist krank und braucht Hilfe. Ausgerechnet jetzt, da Marco sich mit einem Restaurant in London etablieren möchte und sein Bruder Andrea um seine Ehe bangt. Doch die Schwierigkeiten eröffnen auch neue Wege. Denn in der Kleinstadt seiner Kindheit trifft Marco seine erste Liebe wieder, Isabella. Eine bittersüße Familiengeschichte all’italiana.
Mehr zum Inhalt
Die Brüder Marco und Andrea sind im Leben gegensätzliche Wege gegangen. Andrea suchte Sicherheit und fand sie in der Ehe mit Daniela und einem gutbezahlten Job. Marco suchte das Abenteuer bei den Frauen und im Beruf und betreibt nun ein Restaurant in London. Kaum zu glauben, dass die beiden früher ihr Zimmer teilten und gemeinsam die Hits der achtziger Jahre hörten. Dieses Kinderzimmer betreten sie nun wieder öfter. Denn der Vater ist krank. Heimzukehren fällt Marco nicht leicht. Es scheint ein Weg in die Enge der italienischen Provinz zu sein, in längst überwundene Zeiten. Doch mit Hilfe von Isabella, Marcos erster Liebe, finden die Brüder nicht nur einen neuen Zugang zum Vater, sondern auch zueinander.



Der Weg nach Hause, Fabio Volo
978-3-257-24457-1 , Diogenes 

Freitag, 13. April 2018

Auch dieses Buch ist ein Trick

Vorsicht, wenn Sie sich gerne verzaubern lassen wollen, dann bitte - lesen Sie "Der Trick" von Emanuel Bergmann! Aber, ich warne Sie gleich. Auch dieses Buch selbst ist ein Trick, es wird Sie nämlich gefangen nehmen und nicht wieder loslassen. Auch nicht, nachdem Sie die Lektüre beendet haben. 
Dieses Debüt ist mit Abstand das beste Buch, das ich seit langem gelesen habe und ich befürchte schon jetzt, dass es mein vorzeitiges Jahreshighlight sein (und bleiben) wird.

Was mit einem Rabbi, einem Seitensprung mit einem Schlosser, dem Tod der Mutter und der Flucht aus einem Elternhaus beginnt, wird zur einem epochenübergreifenden Abenteuer, das Heute, gestern und auch ein wenig Morgen miteinander verknüpft.

Hauptperson des Romans ist (der zu Beginn noch gar nicht geborene, später 15jährige) Mosche Goldenhirsch, der seinen trinkenden "Vater", den Rabbi, 1934 in Prag verlässt, um sich einem Zirkus anzuschließen. Er wird der "Große Zabbatini", gefeiert weltweit. Im Alter allerdings ist er nurmehr ein lebensmüder, mürrischer Sturkopf in einem Seniorensitz in L.A. Er glaubt nicht mehr an die Magie, die ihn einst so sehr verzaubert hat, dass er sein altes Leben wortlos hinter sich gelassen hat. Eigentlich möchte er sogar sein derzeitiges Leben vorzeitig verlassen. Aber hat nicht mit dem Jungen Max Cohen gerechnet, der den Großen Zabbatini unbedingt finden will - und es wird. Immerhin hängt die Schallplatte mit dem Liebeszauber, den Max benötigt, um seine Eltern wieder zusammen zu bringen, die sich scheiden lassen wollen.
Eine Art Roadtrip beginnt für den Jungen, eine Reise in die Vergangenheit beginnt für den Zauberer. Ungewollt reissen die beiden alle mit hinein, die sie umgeben, nichtsahnend, welche Verbindung sie schon längst miteinander teilen. 

Der Roman ist nicht nur witzig, sondern auch berührend, viele Sätze darin sind sehr poetisch, aber es wird auch im Dialekt gesprochen (und geflucht), alles ist ungeschönt, wie es eben ist (oder war) - und genau das macht diesen Roman so schön. Ich habe ihn in einem Zug gelesen und bleibe nun mit der großen Leere nach solch einem Buch zurück. Daher: 

Bitte, lieber Emanuel Bergmann, schreiben Sie bald mehr solche Bücher. Ich brauche dringend Nachschub!



Der Trick, Diogenes Verlag
Emanuel Bergmann,
ISBN 978-3-257-06955-6 

Donnerstag, 12. April 2018

#HelloSunshine Goodies

Ich habe eine ganz tolle Goodiebag von Blanvalet bekommen, seht selbst, was es alles Tolles gab! #HelloSunshine https://www.hello-sunshine.de 














Sonntag, 8. April 2018

öffentliches Bücherregal - jetzt auch in Wald-Michelbach






Auch in Wald-Michelbach ist man neumodischen Erscheinungen gegenüber nicht mehr abgeneigt, so gibt es nun dieses schöne Häuschen in der Nähe des Einhauses auf der Hofwiese. Es Handelt sich dabei um die GiveBox - eine Art Tauschbasar. Was man nicht benötigt, aber noch intakt ist, kann dort zu den Öffnungszeiten abgegeben werden. Wer es gebrauchen könnte, darf es mitnehmen. 

Jeden Samstag zwischen 10 bis 13 Uhr kann man Gebrauchsgegenstände in ordentlichem Zustand dort hinbringen oder auch mitnehmen. Beim Namen für das Häuschen gibt es aber noch Klärungsbedarf. Zu übersehen ist es jedenfalls nicht. 

Am Einhaus auf der Hofwiese 
69483 Wald-Michelbach

An der Seite gibt es auch ein öffentliches Bücherregal. Ich finde, das ist eine tolle Sache und muss unbedingt fortgeführt werden! Seit dem 3. März steht die GiveBox - unbedingt mal vorbei schauen und etwas dalassen oder mitnehmen! Das Bücherregal hat zu jeder Tages- und Nachtzeit geöffnet. Denn es ist außen an der Hütte angeschraubt und wettergeschützt. Bürger können hier ihre ausgelesenen Schmöker, Romane, Krimis oder Sachbücher unterbringen und sich gleichzeitig bedienen. 
Ich habe mir auch gleich ein Buch aus dem LYX Verlag gekrallt. Unwissend, dass es die wohl traurigste Widmung der Welt enthält.