Glückliche Menschen lesen - und hoffen auf ein Happyend.
So hätte man den Titel auch gestalten können. Anstatt für die richtige Übersetzung, die auch im Roman genauso vorkommt "Glückliche Menschen lesen und trinken Kaffee", hat man sich aber für "Glückliche Menschen küssen auch im Regen" entschieden - und damit dem Roman von Agnés Martin-Lugand nicht mehr in eine andere Richtung lenken können. "Glückliche Menschen lesen und trinken Kaffee" ist das Literaturcafé, das Diane einst in Paris betrieben hat. Bevor ihr Mann und ihre kleine Tochter bei einem Unfall starben. Danach hat sich Diane zurück gezogen. Ihr Café ist ihr egal geworden, sie selbst sich auch. Ihr Freund Félix will sie aus ihrer Lethargie reißen. Aus Angst davor flüchtete sich Diane nach Mulranny in Irland. Dort sind alle nett zu ihr, außer ihrem Nachbarn Edward. Doch auch die beiden nähern sich einander an.
Der Roman beginnt wie ein Wohlfühlroman. Er ist unterhaltsam, irgendwie traurig und auch schön zugleich, aber an irgendeinem Punkt beginnt das Buch zu rasen. Alles ist mir irgendwie zu schnell gegangen, zum Teil ohne Erklärung. Das Ende ist frustrierend und auch viel zu schnell. Ich habe die ganze Zeit auf ein schönes, zufriedenstellendes Ende gewartet. Wenige Seiten vor der Paperback-Rückseite war mir dann klar, dieser Roman hetzt zu sehr, als dass er glücklich machen könnte. Da macht der verhunzte Titel auch schon nichts mehr. Glückliche Leser - um 00:30 Uhr - sehen anders aus. Schade.
Glückliche Menschen küssen auch im Regen,
blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0528-8
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