Montag, 17. Januar 2011

Neues Buchprojekt

Die Arbeiten an einem alten Projekt gehen in die Endphase.
Damit wird das neue Projekt, das demnächst erscheint, also "Adam kam nie mehr mit dem Abend" sein.

Einen kleinen Vorgeschmack gefällig?
In diesem Roman gibt es einige Leichen, die alle mit einem Mann zu tun haben: Adam. Aber Adam hat davon gar keine Ahnung. Denn in seiner Welt ist alles perfekt. Er liebt Emilia und im Umkehrschluss liebt Emilia auch ihn...

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Es kann für die Liebe nichts Schlimmeres geben, als wenn der Alltag einbricht und sich die schöne rosarote Wolke mit einem leisen „Pffft!“ in Luft auflöst. Oder doch? Ich sage, ja, es kann Schlimmeres geben. Nämlich die Ankunft der Angst in der Liebe. Auch ich habe Angst gehabt, als ich liebte. Ich war einmal sehr zart, sehr schön, und sehr jung – damals, als ich liebte. Und ich hatte Angst. Angst, den zu verlieren, der mir wichtiger war, als mein eigenes Leben. Es ist alles lange her. Ich bin weder zart, noch schön, noch jung; ich bin aber noch immer ängstlich.

Heute erinnere ich mich gerne an Zeilen eines Gedichtes von Oscar Wilde: „Jeder tötet, was er liebt … Der Feigling mit einem Kuss, der Tapfere mit einem Schwert“. Ja, und auch ich wurde aus Liebe zur Mörderin. Ich weiß nicht, ob ich ein Feigling bin, oder zu den Tapferen gehöre. Wohl eher zu den Narren. Denn, dass ich geliebt habe, und geliebt worden bin, ist mittlerweile lange her.

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Es kam für alle überraschend. Bis auf mich. Rosabella starb an einem schönen Tag Ende September. Es war nicht mehr allzu warm in diesen Tagen, doch am Tage ihres Begräbnisses war es noch einmal schön geworden. Fast so, als ob der Sommer sich von Rosabella verabschieden wollte. Ein letztes Aufflackern des Sommers, ehe der Herbst Einzug ins Land hält.

Die Beisetzung auf dem Friedhof in Mannheim-Käfertal fand daher unter fast sommerlichen Temperaturen statt. Auch unsere Arbeitsgemeinschaft war vollzählig erschienen, um Rosabella die letzte Ehre zu erweisen. Ich hatte keine Zeit verschwendet, sie aus meinem und Adams Leben heraus zu halten.

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Ich eilte zu ihm, um ihn zu schütteln, suchte seinen Puls, fand aber keinen, suchte nach Zeichen, dass er noch atmete und wurde immer hysterischer. Nach Luft ringend, auch weil der Rauch immer dichter wurde, flüsterte ich: „Adam“ – oder aber auch nicht aus einem Gefühl von Vergeblichkeit. Ich erinnere mich nicht. Das Essen ließ ich an Ort und Stelle weiter kokeln, rief über die Polizei den Notarzt und verlebte die nächsten Minuten in Zeitlupe und Panik. Ich wusste es gleich. Der Gedanke war unerträglich. Aber unsere Hirne sind ja so volle Hoffnung.

Ich kniete hinter Adam, legte seinen Kopf in meinen Schoß und strich ihm immer wieder über das dunkle Haar. „Adam, mein Adam“, flüsterte ich immer wieder und wiegte mich vor und zurück. Seine Augen waren geschlossen, sein Mund stand nur einen kleinen Spalt weit offen; Er sah aus, als ob er schliefe.

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