Louise Walters hat eine wunderbare Idee gehabt und sie unter dem Titel "Mrs Sinclair's Suitcase" umgesetzt: Sie wollte zwei Lebensgeschichten miteinander verweben und dazu noch die Liebe zu Büchern ins Spiel bringen. Aber ihr Roman hat gelitten, nicht nur unter der zähflüssigen Übersetzung und dem scheußlichen deutschen Titel. "Dem Glück so nah" klingt kitschiger, als es ist und vergrätzt damit sicherlich schon mal per se Leser. Und leider dauert es, bis man in den Roman hinein findet, obgleich die Grundidee und die abwechselnde Erzählweise von Gegenwart und Vergangenheit wirklich schön sind.
Aus der Gegenwart begegnen wir Roberta, die in einem kleinen, alten Buchladen arbeitet und Briefe sammelt, die sie in den Gebrauchtbüchern findet. Roberta ist (leider) keine besonder sympathische Hauptfigur, sodass sie es einem schwer macht, den Roman zu mögen. Schön dagegen ist die Geschichte aus der Vergangenheit, die von Dorothy Sinclair und ihrer großen Liebe, einem großen Geheimnis und viel Traurigkeit handelt. Leider endet das Buch schließlich ziemlich abrupt, sodass man als Leser ein wenig frustriert da steht. Für den geübten Leser hat sich das Puzzle ohnehin schnell zusammen gefügt, daher war man dem Leserglück so nah bei diesem Roman und wurde doch ein wenig enttäuscht. Schade.
DEM GLÜCK SO NAH, Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-404-17208-5
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