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Freitag, 3. Juli 2015

Lebensliteratur oder Mein 30. Geburtstag

IMG_20140201_133259In genau einer Minute beginnt mein Geburtstag. Ich werde 30 Jahre alt. Auf den ersten Blick hat das nichts mit Literatur zu tun. Aber im Grunde fußt alles darauf. Weil das Lesen mein ganzes Leben geprägt hat.  Und weil ein runder Geburtstag immer Anlass gibt für eine Art Zwischenbilanz. Meistens trägt man die innerlich und mit sich selbst aus. Einen Teil davon, nämlich den literarischen, will ich aber gerne teilen. Eben weil die Literatur die aus mir gemacht hat, die ich morgen mit 30 Jahren sein werde - und auch die, die ich in weiteren 30 Jahren sein werde (tot oder lebendig).
Ich verbringe - und das klingt, selbst in meinen Ohren, nerdig - meinen Tag mit und unter Büchern. Meine Regale biegen sich unter Büchern, dabei habe ich längst nicht alle behalten, die ich jemals in den Händen hatte. Ich besitze sehr, sehr alte Bücher; Bücher aus meiner Kindheit und Jugend; personalisierte Bücher; signierte Bücher; eingetauschte Bücher; geschenkte und gefundene Bücher; erworbene und gewonnene Bücher; die Liste wäre endlos zu ergänzen. Das Bücher-Besitzen(-Wollen) ist mein persönliches Messie-Syndrom.
Ich selbst schreibe Bücher. Das ist, wie ich schon einmal erwähnte, mein Zwang. Ich muss schreiben, weil mich die Geschichten in mir nicht in Ruhe lassen. Und ich habe Germanistik studiert, erarbeite eine Doktorarbeit. Und Ich unterrichte Kinder, die nicht gerne oder nur unzureichend lesen und nicht verstehen können, warum man ein Buch zur Hand nehmen soll. Bereits als Kind habe ich, wortwörtlich, Bücher verschlungen. Es stand in meiner Familie nie zur Debatte, ob ich lesen muss - ich wollte! (Ich habe ja bereits von meinem Schriftsteller-Großvater erzählt...)
Und ich schreibe journalistische Texte - und ich blogge. Lesen und Schreiben, Reden und Denken, Träumen, Verstehen, Zeit-Reisen, und vieles mehr geht für mich mit dem Wort "Buch" einher. Selbst wenn ich es wollte, mein Leben gründet auf Worten, ich könnte gar nicht die Finger davon lassen. Es wäre mein (literarischer) Tod.
Beim Bilanzziehen hat sich eine Frage heraus kristallisiert: Welche Bücher haben mich verändert? Viele,  zu viele, und doch nicht genug Bücher haben mich geprägt, meinen Horizont verändert. Diese hier gehören zu den wichtigsten meines 30-jährigen Lebens:
  • Meine Liebe begann mit Pixie-Büchern: Vor allem "Peter Maus und Mausi Maus", und das Hundekinder-Buch habe ich geliebt. Ich konnte sie alle auswendig. :)
  • Der Wunschpunsch war ein Buch, das ich UNBEDINGT haben musste und sich dann zu meinem ersten No-go entwickelte. Ich habe es nie fertig gelesen und weiß gar nicht, wo es abgeblieben ist... Und das will bei mir was heißen!
  • Ein Buch - das ???-Buch - aus dem Schneider Verlag wurde mein allererstes Referat in der Grundschule. Dafür bekam ich eine eins. Ich weiß nur noch, dass es von einem Hund und einem Zauberer (oder einem zaubernden Hund) handelte und ich der Klasse erzählen durfte, wie toll ich es fand. Aus dem selben Verlag habe ich alles verschlungen, was ich in die Hände bekam. Lesen war bei uns zu Hause nie ein Muss, aber ich wollte, ja musste, es immer tun. 
  • Hanni und Nanni und Dolly von Enid Blyton waren dann meine ersten richtigen Heldinnen. Dolly mochte ich um Einiges lieber und ich war so glücklich, dass sie ein Happy End erleben durfte. :)
  • Es kamen noch viele Jugendbücher. Einige davon habe ich heute noch, weil ich sie so mochte. Eine Farm in VermontSalamancas Reise und die Fear Street-Reihe sind nur einige davon. 
  • In der Schule wurde Deutsch mein Lieblingsfach. Es war, neben allen anderen "Laberfächern", mein bestes. Ich hoffte auf eine Abituraufgabe zum Faust, war aber mit allem zufrieden, mit dem ich mich literarisch auseinander setzen konnte. 
  • Natürlich musste ich danach Germanistik studieren. Dort fand ich andere, klassische, Lieblingsbücher: Die WahlverwandtschaftenDas Erdbeben von Chili und Kafkas Geschichten, um nur einige zu nennen. Ein Muss sind für mich Hans-Ulrich Treichel und Ulla Hahn.
  • Aber auch "nebenbei" habe ich immer gelesen. Noch heute liebe ich Die Frau des ZeitreisendenEin Jahr voller Wunder und Der Hahn ist tot; von Ingrid Noll; aber besonders "Kalt ist der Abendhauch". Ich schätze sehr Anthony McCarten und Lutz Schebesta, Marc Levy und Astrid Rosenfeld.
  • Fotor0521200151Neben dem Studium oder vielleicht auch wegen des Studiums begenete ich Hilde Domin; ganz zufällig beim Zappen eines Abends. Es war sofort Liebe bei mir. Und Bewunderung. Später wurde sie mein germanistisches Steckenpferd.
Mit einem Ausschnitt aus "Nur eine Rose als Stütze" will ich mich also in mein 30. Lebensjahr verabschieden. Happy birthday, Marissa Conrady! ;)
"Mir schwindelt. Ich schlafe nicht ein.
Meine Hand
greift nach einem Halt und findet
nur eine Rose als Stütze."
PS: Meine eigenen Bücher findet ihr hier: www.epubli.de/shop/autor/Marissa-Conrady/1491

 

Donnerstag, 25. April 2013

Neuankömmlinge und Buchverlosung


Verlost wird "Nur eine Rose als Stütze" von Hilde Domin
Noch bis zum 30. April könnt ihr dabei sein und von der Aktion Blogger schenken Lesefreude profitieren. Denn zum Welttag des Buches haben über 1000 Blogger sich angemeldet und verlosen Bücher. Eine vollständige Liste gibt es hier. Auch ich nehme teil. Schon viele tolle Kommentare haben mich erreicht und nur zu gerne würde ich Euch allen den Gedichtband zukommen lassen. Leider wird der Zufall entscheiden (müssen und eigentlich bin ich ganz froh, dass mir diese Entscheidung abgenommen wird!). Ich werde den oder die Gewinnerin benachrichtigen und ebenfalls hier kundtun, was sich ergeben hat.  Alle Informationen zur Teilnahme gibt es im Post unten.
Grimms Märchen ohne Worte
Wünsche vom DUMONT Verlag
Sinn dieses Posts ist eigentlich die Begrüßung meiner Neuankömmlinge. Viele Verlage haben mir in den vergangenen Tagen Bücher zukommen lassen, die ich demnächst hier besprechen möchte. Einige davon habe ich bereits vorgestellt. Hier kommen nun die "Neuen", auf die ich mich freuen darf.
Vom DUMONT Verlag sind angekommen: Wünsche von Judith Kuckart, Grimms Märchen ohne Worte von Frank Flöhrmann und Egon Loesers: Erstaunlicher Mechanismus zur beinahe augenblicklichen Beförderung eines Menschen von Ort zu Ort.

Ein Mann für jede Übung
Die Geschichte eines schönen Mädchens
Vom Aufbau Verlag, bzw. dessen Verlagsprogramm rütten & loening, kamen diese Bücher an: "Ein Mann für jede Übung. Ein Yoga Roman" von Zora Gienger,  und "Die Geschichte eines schönen Mädchens" von Rachel Simon an.
Bevor ich gehe
100_6022
HEYNE hat mir geschickt: Bevor ich gehe. Erinnerungen für eine Zukunft ohne mich von Susan Spencer-Wendel. Und von Goldmann kam Wendy Wunders "Flamingos im Schnee" an.
The big five
Verdammt, wo ist der Bräutigam?Männerlügen
DTV beglückte mich mit drei Exemplaren: "The big five for life. Was wirklich zählt im Leben" von John Strelecky, "Männerlügen" von Wolfgang Limmer  
und "Verdammt, wo ist der Bräutigam?" von Nicola Holzapfel. 
Paris, die Liebe und ichWas danach geschah
Die Ullsteinbuchverlage haben mir folgende Bücher übersandt: Pairs, die Liebe und ich von Virginie Carton und Was danach geschah von James Kimmel.
Wir lieben und wissen nichts
William Wahl
Vom Rowohlt Verlag -rororo sind heute schon vor den Veröffentlichungen im Mai angekommen Moritz Rinke: "Wir lieben und wissen nichts" und William Wahl  :  "Ernst beiseite! 500 Namen, die sie Ihrem Kind besser nicht geben sollten".
Chantalisiert
Über Letzteres freue ich mich (auch aus persönlichen Gründen) ganz besonders. Normalerweise lese ich alle Bücher strikt nach einander, aber heute konnte ich nicht anders, als gleich mal hinein zu linsen. Jetzt muss ich mich also beeilen, um bald mehr lesen zu können. Bis dahin nur folgender Tipp, mal zum Vergnügen hier den eigenen Namen "Chantalisieren" lassen... :)  
Vorab darf ich aber schon ankündigen, dass als erstes Besprechungen erscheinen werden von "alles bestens" und "Der Liebhaber meines Mannes".
Viel Spaß noch beim Gewinnspiel, ich freue mich über nette Kommentare und Bekanntschaften...

Mittwoch, 27. Oktober 2010

Ein schöner Artikel steht
online bei Forum,
dem Unimagazin der
Universität Mannheim:






http://www.uni-mannheim.de/forum/campus_leben/ausgabe_2_2010/marie_das_schloss_und_der_elfte_september/index.html

Und auch im Mannheim-Blog gibt es etwas zu lesen:
http://mannheim-blog.de/26.10.2010/mannheimer-studentin-ausgezeichnet-auf-der-frankfurter-buchmesse/#respond

Außerdem bei Epublizisten.de: http://www.epublizisten.de/2010/10/das-eigene-buch-im-schaufenster/


Beim Erarbeiten eines Hausarbeitsthemas bin ich mal wieder über meine hochverehrte Hilde Domin gestossen, ich finde, das lässt sich u.a. sehr schön auf Jamie und Marie beziehen:

Harte fremde Hände

Harte fremde Hände
sollen über mich fahren
wie Pflüge
und deine Wurzeln zerreißen.
Ich will meinen Körper einreiben
mit fremdem Schweiß
wie mit einer beizenden Salbe
daß alle Poren vergessen
wie du riechst.
Haare ohne Namen
sollen auf meiner Haut liegen
wie Tannennadeln auf dem Waldboden,
andere Lippen die Augen küssen
die für dich weinen.

Und meine Seele, die dich sucht
so natürlich
wie abends ein Vogel über das Meer fliegt,
verliert die Richtung
und kommt
nie wieder an Land.