
Das lässt schon der Aufbau des Bühnenbildes erahnen, das an eine weiße Halfpipe aussieht und ansonsten eher karg ist. Übermütig tollen Hamlet und Ophelia herum. Wunderbar verrückt und so fesselnd, spielt Julius Forster seinen Hamlet, der meistens dem Wahn näher ist, als dem Leben. Schon er alleine macht dieses Stück sehenswert. Ein Glück, dass seine (Spiel-)Partnerin die unvergleichliche Katharina Hauter ist. Ihre Ophelia ist auf ihre ganz eigene Art so zart und verletzlich. Mitten hinein in das unbeschwerte und doch melancholische Dasein der beiden, platzt das Erscheinen des Geistes von Hamlets Vater (Klaus Rodewald). Was muss ich noch an Worten über Klaus Rodewald sagen? Sobald er die Bühne betritt, dominiert er sie auch. Wenn er auch in Forster einen nicht weniger präsenten Spielpartner hat.

Helena Daehler, die das Stück nicht nur musikalisch umrahmt, ist nicht nur Rahmen, sondern wirkt aktiv im Geschehen mit. Das ist am Anfang etwas verwirrend, da sie keine "klassische" Rolle übernimmt, sondern immer sie selbst bleibt. Ihr Erscheinen reiht sich aber ein in die Reihe ihrer Auftritte der Stücke, u.a. bei Emilia Galotti. Ihre Lieder auf Schwiizerdütsch gehören schon fast zu den Stücken von Elmar Goerden dazu.

William Shakespeares wohl berühmteste Tragödie, uraufgeführt 1601, zeigt eine Welt, die aus den Fugen gerät, und in der die Grenzen zwischen Realität, Intrigentheater und Verfolgungswahn verwischen. Und daran hält sich auch Goerden, auf seine Weise.
Gut, dass es in der Ankündigung daher gleich "nach William Shakespeare in der Fassung von Elmar Goerden" heißt.
Gut, dass es in der Ankündigung daher gleich "nach William Shakespeare in der Fassung von Elmar Goerden" heißt.
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