
Beginnend im Jahr 1968 - und kein zeitlich wichtiges Ereignis auslassend - dehnt sich die Erzählung aus bis hinein in die Zeit um den 11. September 2001. Aber es ist kein 9/11-Roman (fast muss man sagen: Zum Glück. Denn das hätte den Roman doch zerstört.). Es ist vielmehr ein Roman über Kindheit und Erwachsenwerden, über Familie und Freundschaft, Liebe und Trauer, Glück und Unglück; eben fast ein ganzes Leben ist darin enthalten. Erzählerin Elly, die zuerst kindlich erzählt und dann sprachlich ebenfalls eine Entwicklung erfährt, erzählt zum Teil naiv von ihrem Leben und den Menschen darin. Dabei bleibt sie selbst ein wenig auf der Strecke, sodass man ihr am Ende wünscht, sie möge sich selbst finden. Aber Elly hat ja noch ein paar Jahre Lebenszeit, sodass man irgendwie die Hoffnung für sie nicht aufgibt.
Als die Träume noch klein waren und für alle erreichbar. Als Süßigkeiten nur einen Penny kosteten und Gott ein Kaninchen war
In diesem Jahr habe ich keinen Roman gelesen, der zugleich so abgrundtief traurig und doch lustig war, der Hoffnung machte, obgleich er erschreckend ehrlich und realistisch war, der spannend war und manchmal doch soooo ausgedehnt, wie ein heißer Sommertag in der Kindheit; kurz: Dieses Jahr mein absolutes Lieblingsbuch. Danke, Sarah Winman!
SARAH WINMAN
Als Gott ein Kaninchen war, L¡mes/blanvalet
978-3-442-37762-6
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen