
Über allem schwebt bedrohlich die Nacht des Abschlussfestes am College, an die sich Anna so erinnert: "Etwas ist [...] vorgefallen. [...] Drei Sachen. Zwei mir sehr nahestehende Menschen haben mich betrogen. Ich wurde Zeugin eines Verbrechens. Und jemand ist gestorben" (S. 282).
Zur Clique gehören der melancholische Keith, Pfarrerstochter Meg, Schauspielertochter Clarissa, der feiste Barnaby, der intellektuelle Victor und mittendrin Anna, die dringlich überhaupt irgendwo dazu gehören möchte. Doch aus der Nähe, die langsam erwächst, entstehen auch Abgründe, die Auswirkungen auf alle späteren Leben haben. Was hier bedrohlich und düster klingt ist dennoch ein leichter Roman, der spätestens beim Rückgang in die Vergangenheit fesselt. Ich habe verhältnismäßig lange gebraucht, um den Roman zu lesen, weiß dies allerdings nicht einzuordnen. (Normalerweise lese ich schnell und innerhalb weniger Tage.) Vielleicht korrespondieren hier Erzählzeit und erzählte Zeit doch mehr, als man glauben mag.
ALISON MERCER
Und dann, eines Tages, Diana Verlag
ISBN: 978-3-453-35774-7
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