Sonntag, 26. September 2010
Zwei schöne, neue Versionen
http://www.epubli.de/shop/buch/letzte-Amerikaner-Marissa-Conrady/4095
http://www.epubli.de/shop/buch/letzte-Amerikaner-Marissa-Conrady/4096
und eine eigene Facebook-Seite:
http://www.facebook.com/pages/Marissa-Conrady/154763577877910
Donnerstag, 23. September 2010
Sieger
Aber die Aufregung ist geblieben.
"Der letzte Amerikaner" hat es tatsÀchlich auf Platz eins geschafft.
Ich möchte an dieser Stelle allen danken, die so krĂ€ftig gestimmt und die Werbetrommel fĂŒr mich gerĂŒhrt haben. DANKE!
Am 6. Oktober findet die Preisverleihung statt.
Momentan bin ich so aufgeregt, ich kann nur einen klaren Gedanken fassen: DANKESCHĂN!!
Montag, 20. September 2010
Wer hat noch nicht, wer will/muss noch?!
Bitte stimmt ab & helft mir auf die Buchmesse!!
http://www.epubli.de/shop/buch/3630
Jamie, Marie und ich, sowie alle, denen so viel an dem Buch und der Geschichte liegt, wie mir danken aus tiefstem Herzen!!
Sonntag, 19. September 2010
Unterwegs - Wettbewerb bei Netzkritzler.de
âUnterwegsâ â Der Netzkritzler Schreibwettbewerb 2010
âDes Menschen wahres Haus ist nicht das Haus, sondern der Weg, und das Leben selbst eine Reise, die zu FuĂ zurĂŒckgelegt werden muss.â (Bruce Chatwin)
Der Netzkritzler Schreibwettbewerb 2010
Netzkritzler Schreibwettbewerb 2010
Thema: âUnterwegsâ
Kategorie: Kurzgeschichten (unveröffentlicht)
Wir sind tÀglich unterwegs:
- auf dem Weg zur Schule, zur Arbeit, zum Einkaufen, zu FreizeitaktivitÀten.
- auf Reisen, nah oder fern, fort aus dem Alltag. Real oder in der Fantasie.
- auf dem Lebensweg, nicht immer gradlinig, aber doch unseren groĂen und kleinen Zielen entgegen.
Netzkritzler.de sucht Kurzgeschichten, die vom Unterwegssein erzÀhlen. Die Möglichkeiten sind vielfÀltig, der Fantasie keine Grenzen gesetzt.
Alle WettbewerbsbeitrÀge werden auf dem Portal netzkritzler.de veröffentlicht und können dort auch diskutiert und bewertet werden.
Die Jury entscheidet unabhĂ€ngig ĂŒber die PreistrĂ€ger.
Preisgelder:
1. Preis: 70.- Euro und ein Taschenbuch
2. Preis: 50.- Euro und ein Taschenbuch
3. Preis: 30.- Euro und ein Taschenbuch
Die besten WettbewerbsbeitrĂ€ge werden in einer Anthologie zusammengestellt. FĂŒr die in der Anthologie veröffentlichten BeitrĂ€ge erfolgt in Absprache mit dem Autor ein kostenloses Lektorat.
Die PreistrÀger des Wettbewerbs erhalten ein kostenloses Exemplar der Anthologie. Die sonstigen Autoren können die Anthologie zum Selbstkostenpreis erwerben.
Einsendeschluss ist der 30.11.2010
Die Namen der PreistrĂ€ger veröffentlichen wir im FrĂŒhjahr 2011 auf netzkritzler.de. Weitere Wettbewerbsdetails unter: http://netzkritzler.de/unterwegs/2010/08/unterwegs-der-netzkritzler-schreibwettbewerb-2010/#more-5
Samstag, 18. September 2010
Der letzte Amerikaner
FĂŒr Kommentare können Sie mich gerne kontaktieren. Eine ausfĂŒhrlichere Leseprobe steht auf der Website www.epubli.de zur VerfĂŒgung. Bei Ansichtsproblemen wenden Sie sich bitte an das Unternehmen selbst! Ich möchte auĂerdem darum bitten, Kommentare, die sich NICHT auf den Inhalt beziehen, zu vermeiden bzw. mir diese selbst mitzuteilen. Die Vergabe der "Sternchen" sollte eigentlich als Richtlinie fĂŒr potenzielle KĂ€ufer dienen.
I.
Lieber Jamie, dies ist Teil meiner Schreibtherapie. Wundere Dich nicht ĂŒber die IntensitĂ€t der Texte oder den Unsinn, den ich von mir gebe.
Also, los gehtâs.
Lieber Jamie, 22.12.2002, 00:35 Uhr
ob Du dies jemals lesen wirst? So ein Unsinn. Ich weiĂ genau, dass Du dies hier nicht lesen kannst. Ich stelle mir aber vor, dass Du hinter mir stehst, wĂ€hrend mein Stift ĂŒber das Papier gleitet. Denn, so oder so, die Zeilen mĂŒssen geschrieben werden.
Ich will keinen Liebesbrief schreiben, dazu fehlen mir die Worte. Worte, die noch niemand zuvor gesagt hat. Und trotzdem muss ich Dir sagen, ich liebe Dich. Ich wĂŒnschte, wir wĂŒrden uns besser kennen. Gleichzeitig glaube ich, Dich schon so gut zu kennen, denn ich hatte genĂŒgend Zeit, Dich zu studieren.
Du bist perfekt. Finde ich; auch, wenn es pathetisch klingt. Du bist höflich und freundlich, manchmal so abwesend, dass Du niemanden bemerkst, gut gelaunt am Morgen, nachdenklich, und wenn Du lĂ€chelst, lĂ€cheln auch Deine Augen. Ihr Blau ist unerreicht. Deine Stimme ist krĂ€ftig, nur, wenn Du Deutsch sprichst, wirst Du leiser und klingst so schĂŒchtern, dass ich nicht umhin komme, als Dich noch liebevoller zu betrachten. Du kleidest Dich geschmackvoll und bist humorvoll, nur rote Ampeln ignorierst Du. Nachdenklich kratzt Du Dich am Bauch, am Hals oder fĂ€hrst Dir durch das Haar.
Einige Seiten könnte ich fĂŒllen und ich zögere doch, das alles aufzuschreiben. Ich tue es auch nicht fĂŒr Dich, sondern fĂŒr mich, um mich an Dich zu erinnern. Ich möchte mich Dir zu FĂŒĂen werfen, Dir zeigen, ich bin die Deine, das Beste sein, was ich kann und doch bin ich zurĂŒckhaltend. Ich will Dich nicht abschrecken, Dich nicht schlecht denken lassen von mir. Mit Dir möchte ich Dinge tun, die besser unausgesprochen bleiben. Ich möchte Deine Familie kennen lernen und ihnen sagen, welchen Schatz sie in ihrer Mitte haben.
Vielleicht hast Du es manchmal in meinen Augen gesehen. Denn, wenn ich Dich ansah, trat ein liebevoller Ausdruck in sie, den auch ich noch nicht kannte. Ich wĂŒnschte, Du hĂ€ttest ihn jedes Mal gesehen und verstanden. Was sonst konnte ich tun, als Dich ansehen, wĂ€hrend jede Faser meines Körpers so laut wie möglich schrie: âLiebe michâ! Denn ich liebte Dich.
Ich war zuvor verliebt und auch verletzt. Nie hĂ€tte ich gedacht, dass ich jemand Anderen lieben könnte. Bis Du an diesem Morgen in mein Leben kamst. Ich habe mich verletzlich gemacht und vielleicht auch einen Narren aus mir. Doch, wer kann schon sagen, was richtig und was falsch ist, wenn Liebe im Spiel ist? Du bist mir ein Fremder (gewesen) und plötzlich sehe ich in Dir genau den Menschen, dem ich alles von mir sagen will. Du sollst mich kennen, wie selbst ich mich nicht kenne. Ich will die Mutter Deiner Kinder sein, die Person, die das GegenstĂŒck zu Deinem Ring trĂ€gt.
Ich wĂŒnschte, wir wĂŒrden reden und nicht nur sprechen, lachen und nicht bloĂ lĂ€cheln, wissen und nicht bloĂ kennen; ich wĂŒnschte, wir hĂ€tten irgendwo eine zweite Chance.
Und, wenn ich Dich auf ewig nur betrachten kann, dann will ich das tun, um Dich am Ende der Ewigkeit aus dem GedÀchtnis malen zu können.
Und, wenn ich Dir nur Eines sagen darf, dann will ich sagen: Erinnere Dich an mich, ich bin Dein.
Oft halte ich inne und bitte um einen Moment mit Dir. Ich kann nicht glauben, dass wir uns begegnet sind, um einander zu verlieren. Das darf es nicht gewesen sein. Du hast mein Leben verÀndert, mich Dir verfallen gemacht.
Ich bin nur ein TrĂ€umer und bei Weitem nicht perfekt, aber ich kann Dir etwas geben, das Dich noch perfekter macht: Liebe. Im Austausch bitte ich Dich nur, mich mit dem zu lieben, was Du fĂŒr mich aufbringen kannst. Es wird mir genĂŒgen.
Ach, Jamie, ich schreibe, als wÀrst Du noch da. Ich schreibe durcheinander. Alles Liebe,
Marie
[...]
Ich hatte ein Zimmer in Amerika. Die Erinnerung traf mich wie ein Blitz. Wie hatte ich das nur vergessen können! Es ist mir eben erst auf einem Spaziergang im Park wieder eingefallen. Gerade eben war mir ein GroĂvater mit seiner Enkelin begegnet. Das MĂ€dchen war ungefĂ€hr sieben Jahre alt und als Minnie Mouse verkleidet. NatĂŒrlich, es war ja Faschingszeit. Ich muss zugeben, dass ich die Zeit hier ganz vergessen habe. Anscheinend genauso, wie das Zimmer in Amerika.
Ich hatte noch nicht schlafen können, wollen, was auch immer, und war in den Park gegangen, um mir die Beine zu vertreten. Dort saĂ ich jetzt auf meiner Bank und dachte ĂŒber so vieles nach, dick eingepackt in Mantel, Jacke und Pullover. Es war ungewöhnlich kalt fĂŒr Anfang MĂ€rz. Ich begann zu frieren, blieb aber dennoch sitzen. Manchmal musste ich eben selbst hier noch Zeit mit mir alleine verbringen. Bald werde ich nĂ€mlich nicht mehr so viel Zeit mit mir haben, denn wenn es nach Doktor Franz geht, soll ich die Klinik demnĂ€chst verlassen.
[...]
Es war ein Tag wie dieser gewesen. In der Nacht hatte es geschneit, und selbst vor Mannheim hatte der Schnee nicht halt gemacht. Ich, die ich auf dem Land aufgewachsen war, kannte Schnee in Massen. FĂŒr mich war es eine angenehme Ăberraschung, in der Stadt einmal ein paar weiĂe Flocken zu Gesicht zu bekommen. FĂŒr Mannheim war Schnee eher etwas Ungewöhnliches, so waren auch die StĂ€dter dem vielen Schnee nicht gewogen. Daher legte sich der Schnee von gestern auf den kommenden Tag, und vor allem auf dessen Regionalverkehr.
Durch meine eigene Vergesslichkeit hatte ich auf halbem Weg aus der Neckarstadt noch einmal umkehren mĂŒssen. Ich hatte die Probeklausuren, die ich fĂŒr meine Studenten vorbereitet hatte, auf dem Schreibtisch liegen gelassen. Frustriert war ich daher von der StraĂenbahnhaltestelle wieder zu meiner Wohnung zurĂŒck getrabt, hatte die zwanzig Zettel sorgfĂ€ltig eingepackt und mich auf den RĂŒckweg gemacht. Da ich aber stets ĂŒberpĂŒnktlich war, sollte das kein groĂes Problem darstellen- das Fahrverhalten der StraĂenbahnfĂŒhrer allerdings schon, wie sich alsbald heraus stellte. Mit meinen Nerven bis aufs ĂuĂerste gespannt, eilte ich dann doch verspĂ€tet einen Flur im westlichen FlĂŒgel der UniversitĂ€t entlang.
[...]
Jamies Flug war gebucht fĂŒr Anfang September. ĂberstĂŒrzt und euphorisch hatten wir noch kurz vorher das Aufgebot fĂŒr Oktober bestellt, denn Jamie hatte beschlossen, dass sein BĂŒro zwar einer Regelung vor Ort bedĂŒrfe, danach aber noch eine Weile ohne ihn auskommen konnte. Noch im September wollte er wieder bei mir sein, um gemeinsam mit mir alles Weitere zu organisieren.
âJamie ist nie zurĂŒck gekommenâ, sagte ich zu meinem schlafenden Kater.