Maud ist alt. Sie hat Alzheimer. Ihr persönlich macht das nicht allzuviel aus - sie vergisst es ja immer wieder. Aber für ihre Mitmenschen ist sie schon eine gewisse Belastung. Nicht nur, dass sie immer wieder Dosenpfirsiche einkauft und bunkert, sondern weil sie eines immer wieder steif und fest behauptet: Ihre beste Freundin Elizabeth wird vermisst. Um das nicht zu vergessen, schreibt sich Maud immer wieder Zettel mit ihren neuesten Erkenntnissen. Immer wieder geht sie auch zum Haus ihrer Freundin. Aber Elizabeth kann sie nicht finden. Maud ist sich sicher, es ist etwas Schreckliches passiert. So wie damals, als sie noch jung war, und ihre Schwester Sukey für immer spurlos verschwand!
Emma Healy verknüpft federleicht zwei Geschichten: Gegenwart und Vergangenheit hängen unheilvoll zusammen. Dabei verliert sie ihr Überthema, das Vermissen, nie aus den Augen und bringt es in den verschiedensten Variationen ein.
Aus Mauds Sicht wird der Leser langsam zurück geführt in die Vergangenheit, bleibt aber auch - eben wie Maud - stecken in einer undurchdringlichen Gegenwart. Ein sehr berührender Roman! Besonders schön und überraschend: Das Post-it im Roman!
Emma Healey
Elizabeth wird vermisst, Bastei Lübbe
ISBN: 978-3-7857-6110-6
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