Macken? Ich hab doch keine Macken, dachte ich, als ich das Buch "Er nannte mich Fräulein Gaga" von Sandra Winkler in den Händen hielt. Tja, aber dann kam doch eine längere Liste zusammen, als mir lieb war. Ich nenne hier nur einige - aus Selbstschutz.
- In meinem Kleiderschrank gibt es nur blaue oder weiße Bügel, außer bei den T-Shirts - die sind auf die farblich passenden Bügel sortiert. Weiterhin ist der Schrank farblich geordnet.
- Ich MUSS Rechtschreibfehler in der Öffentlichkeit verbessern.
- Ich hasse es, wenn jemand singt und den Text falsch singt, das muss ich auch korrigieren.
- In der S-Bahn zähle ich die Wagennummer zusammen und bilde eine Quersumme.
- Ich bilde öfter Quersummen und freue mich, wenn ich Zahlen finde, in denen zweimal 11vorkommt. Manchmal rechne ich auch anders, nur um zweimal 11 irgendwie und auf Teufelkommraus zusammen zu friemeln.
- Muss ich noch mehr offenbaren? Machen Sie sich doch mal Gedanken über Ihre Macken, so wie Sandra Winkler im Roman. Die hatte auch ruckzuck eine lange Liste an Macken zusamen. Die wollte sie ihrem Freund zu liebe loswerden oder wenigstens reduzieren. Leider ist das Buch nicht so lustig, wie ich es erwartet hätte. Die Erzählart ist wirklich die eines Sachbuches, wobei man zunächst vermutet, es handelt sich um einen kurzweiligen Roman. Kurzweilig ist das schon, was gegen die Macken so unternommen wird und natürlich auch die Macken selbst (nicht nur die von Sandra Winkler). Wer auf die trockene Art von Sandra Winkler Lust hat, dem sei das Buch ans Herz gelegt. Mich jedenfalls hat es angeregt, über mich und meine Macken nachzudenken - oder muss es heißen: Meine Macken und mich?
Er nannte mich Fräulein Gaga
Macken, Ticks und meine Versuche, sie in 111 Tagen loszuwerden, S. Fischer Verlag
ISBN: 978-3-596-19661-6
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