Die mit Abstand schönste Verzierung hat "Was danach geschah" von James Kimmel schon einmal. Der Vogeldruck passt hervorragend zu meinem Tattoo. Auf der einen Seite die Vögel, auf der anderen eine weibliche Person - der Bezug zum Roman wird beim Lesen deutlich. Aber halt, ich beurteile ein Buch nach seinem Cover. Kann der Roman das Versprochene halten?
Ja, das kann er. Mysteriös beginnt hier die Geschichte der Anwältin Brek Abigail Cuttler, denn sie ist gerade gestorben. 1994 ist sie ermordet worden. Sie findet sich wieder in Schemaja, einer Art Scheinwelt. Zunächst ist ihr alles nicht klar (und damit auch dem Leser nicht), aber nach und nach kommt Licht ins Dunkel und Brek kommt der Wahrheit nah. Sie wird "Präsentatorin" in dieser Scheinwelt. Allerdings erscheint auch hier wieder das Ende verhältnismäßig offen, wie das beim Tod eben so ist.
Ein faszinierender Roman, der viele biblische Anspielungen enthält, wobei man nicht unbedingt bibelfest sein muss, um zu verstehen, was damit gemeint ist. Vor allem faszinierend die Frage nach Gott, die hier im Sinne von Nietzsche aufgeworfen wird. Gott ist hier nicht tot, aber wird anders dargestellt, als der allgemein hin angenommen liebende Gott. Hier ist seine Liebe eine erzwungene. Losgelöst von allen Religionen erscheint er jedem in sich selbst.
James Kimmel
Was danach geschah, Ullstein Verlag
9783548284835
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