Gelingt das? Nur zum Teil. Es ist nur verstĂ€ndlich, dass ein Autor nicht aufhören kann zu schreiben, so lange ihn Geschichten umtreiben. Ich selbst weiĂ, wie hartnĂ€ckig sie sein können und dass sie einen Autoren oft erst beim Niederschreiben in Ruhe lassen. Ich stelle mir vor, dass es Mrs. Rowling da genauso ergeht, denn das wĂŒrde mich mit ihr und dem Roman versöhnen. Die LektĂŒre an sich dauerte eine Weile - bei gut 640 Seiten auch kaum verwunderlich! Dennoch ist auch die Story etwas langatmig, bis sie in Fahrt kommt. Das liegt auch an den wesentlich komplexeren AusdrĂŒcken, die Rowling in diesem Roman verwendet. Ăber Manches stolpert man ein wenig und muss die SĂ€tze noch einmal lesen. Leider, leider, leider bleibt die Handlungsebene auf diesen vielen Seiten recht unverĂ€ndert. In der Regel begibt sich Privatdetektiv Strike in ein Pub oder vernimmt Zeugen (im Pub), was auf Dauer ein wenig erschöpft. Naja, und ĂŒber meine leichte ErnĂŒchterung, die mit EnttĂ€uschung ĂŒber das Ende einher ging, wollen wir nicht reden.
Wenngleich Strike (Achtung! Telling name!) ein irgendwie vertraut-grummeliger Typ ist.
Ein wenig enttĂ€uscht bin ich schon, vor allem was den Schreibstil betrifft. Dieses Mal lĂ€sst sich das Buch, trotz Spannung, nicht in einem Wusch lesen. Das liegt auch an der kaum erkennbaren Entwicklung des Privatdetektivs. Fast möchte ich sagen: Schuster, bleib bei Deinen Leisten. Dabei ist es natĂŒrlich unfair, Harry Potter und seinen Erfolg an diesem Krimi zu messen und zu vergleichen. Dennoch ist der Erwartungsdruck natĂŒrlich hoch, sodass der Leser schnell enttĂ€uscht werden kann. Auch, wenn das nun alles negativ klingt, so ist der Roman doch zu empfehlen. DafĂŒr muss man aber wirklich gerne Krimis lesen und sich von J.K Rowlings bekannter (und geschĂ€tzter) Art zu Schreiben lösen.
ROBERT GALBRAITH
Der Ruf des Kuckucks, blanvalet
ISBN: 978-3-7645-0510-3